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Ist hypoallergen gleichbedeutend mit sicherer?

Doch was bedeutet das Wort „hypoallergen“ eigentlich, das so beruhigend klingt und auf der Verpackung so vieler Hautpflegeprodukte zu lesen ist?

Was bedeutet hypoallergen?

In erster Linie muss klargestellt werden, dass diese Eigenschaft nicht direkt an gesunden Menschen messbar ist. Normalerweise unterstützen die Entwickler ihre Aussage „hypoallergen“ mit einem Test, der eigentlich durchgeführt wird, um nachzuweisen, dass das Produkt keine Reizungen auslöst. Gemeint ist der PATCH-Test.

Einziger Unterschied ist die Dauer, für die das kosmetische Mittel unter okklusiven Bedingungen auf der Haut verweilt – anstatt 24 Stunden sind es 48/72 Stunden.

Aus diesem Grund stellt die Aussage „hypoallergen“ an sich keine Sicherheitsgarantie dar.

Im Gegenteil, es kann vorkommen, dass Produkte mit dem Wort „hypoallergen“ auf der Verpackung Stoffe enthalten, die bei bereits sensibilisierten Menschen eine Reaktion hervorrufen.

Was sind Allergene?

Was meinen wir also, wenn wir von Allergenen sprechen?

In der Hautpflege bezeichnet der Begriff „Allergen“ 26 Substanzen, die von der Europäischen Kosmetikverordnung als sensibilisierend eingestuft wurden:

  1. ALPHA‐ISOMETHYL IONONE
  2. AMYL CINNAMAL
  3. AMYLCINNAMYL ALCOHOL
  4. ANISE ALCOHOL
  5. BENZYL ALCOHOL
  6. BENZYL BENZOATE
  7. BENZYL CINNAMATE
  8. BENZYL SALICYLATE
  9. BUTYLPHENYL METHYLPROPIONAL
  10. CINNAMAL
  11. CINNAMYL ALCOHOL
  12. CITRAL
  13. CITRONELLOL
  14. COUMARIN
  15. EUGENOL
  16. EVERNIA FURFURACEA EXTRACT
  17. EVERNIA PRUNASTRI EXTRACT
  18. FARNESOL
  19. GERANIOL
  20. HEXYL CINNAMAL
  21. HYDROXYCITRONELLAL
  22. HYDROXYISOHEXYL 3‐CYCLOHEXENE CARBOXALDEHYDE
  23. ISOEUGENOL
  24. LIMONENE
  25. LINALOOL
  26. METHYL 2‐OCTYNOATE

Allergene sind hauptsächlich in Duftstoffen enthalten, kommen aber auch in natürlichen Extrakten vor.

Alle Inhaltsstoffe mit „Risikopotenzial“

Zusätzlich zu den 26 Allergenen, die in der Europäischen Kosmetikverordnung genannt sind, können auch andere Stoffe eine Sensibilisierung und Hautreaktionen hervorrufen. Hier ein genauerer Blick auf diese Substanzen.

Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe, die für die kosmetische Verwendung zugelassen sind, werden anhand epidemiologischer Daten ständig überwacht. Im absoluten Sinn gibt es keinen „guten“ oder „schlechten“ Konservierungsstoff. Es gibt jedoch einige Konservierungsstoffe, die infolge der umfangreichen Anwendung nicht nur in der Kosmetikindustrie (auch im Bereich der Arzneimittel und Lebensmittel) zu zahlreichen Sensibilierungen geführt haben.
Aus diesem Grund sollten in der Kosmetikindustrie auch andere Methoden angewandt werden, um die Konservierung von Kosmetika sicherzustellen und gleichzeitig die Konservierungsstoff-Konzentrationen so gering wie möglich zu halten. Beispielsweise ist es dank Airless-Flakons oder der Einhaltung strenger Hygienevorschriften in der Produktion möglich, die Verwendung von Konservierungsstoffen zu reduzieren.

Farbstoffe

Farbstoffe sind immer in der INCI-Liste aufgeführt – in der Regel am Ende. Dank ihrer Nummer sind sie leicht erkennbar.

Schwermetalle

Schwermetalle sind in kosmetischen Mitteln gesetzlich verboten. Sie können jedoch in sehr geringen Spuren vorhanden sein, wenn sie während des Produktionsprozesses vom Metall der Anlage oder von den Rohstoffen freigesetzt werden.
In Bezug auf Nickel kann das Risiko einer allergischen Hautreaktion als sehr gering angesehen werden, wenn dieses Metall in einer Konzentration von weniger als 1 ppm (1 part per million) enthalten ist.

 

Ohne Duftstoffe bedeutet nicht ohne Allergene

Nicht immer liegt es an den Duftstoffen!

Tatsächlich gibt es kosmetische Produkte mit dem Wortlaut „ohne Duftstoffe“, die andere Arten von Allergenen enthalten.

Und auf der anderen Seite enthalten einige Produkte zwar Duftstoffe, sind aber frei von Allergenen, weil sie nur allergenfreie Duftstoffe enthalten.

Daher ist es ratsam, die Formel auf Allergene zu überprüfen. Wie? Durch das Lesen der INCI-Liste der Inhaltsstoffe auf dem Etikett.

Laut Gesetz müssen Allergene explizit auf dem Etikett angegeben werden, wenn sie bestimmte Konzentrationen überschreiten: 100 ppm für Rinse-off-Produkte (Shampoo, Reinigungsprodukte usw.) und 10 ppm für Produkte, die auf der Haut bleiben.

In diesen Fällen müssen sie mit ihrer chemischen Bezeichnung angegeben werden, damit sie leicht zu erkennen sind.

 

Welches Produkt eignet sich für empfindliche Haut?

Bei Hautreaktionen sollten Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Er oder sie kann das für das Hautproblem geeignetste dermatologische Kosmetikprodukt empfehlen.

Ein dermatologisches Kosmetikprodukt, das entwickelt wurde, um das Allergierisiko zu minimieren. Das bedeutet, dass alles (vom Duftstoff über die Art des Konservierungsstoffs bis hin zur Qualität der Rohstoffe) geprüft wurde, um die Sicherheit der Verbraucher mit Hautempfindlichkeit zu gewährleisten.

       

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen keinen ärztlichen Rat darstellen. Wenden Sie sich für eine professionelle Einschätzung daher gerne an eine Dermatologin oder einen Dermatologen.