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Die Auswirkungen von Krebsbehandlungen auf die Haut: Wie lassen sich die Nebenwirkungen begrenzen?

Im Februar ist Weltkrebstag, ein Tag, der von der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC-Union for International Cancer Control) ins Leben gerufen wurde, um die Allgemeinheit (Bürger und Institutionen) aufzurufen, gemeinsam über die notwendigen Maßnahmen zur Krebsbekämpfung nachzudenken.

Das Motto für die Jahre 2022 bis 2024 lautet „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“ und soll das Bewusstsein für Ungleichheiten beim Zugang zur Krebsbehandlung weltweit schärfen.

Krebsbekämpfung: Die Bedeutung der Prävention

Krebserkrankungen verzeichnen weltweit einen Aufwärtstrend und gehören heute zu den häufigsten Todesursachen. Prävention ist nach wie vor einer der wichtigsten Aspekte der Krebsbekämpfung. In diesem Sinne ist die Teilnahme an Früherkennungsprogrammen ein Recht und eine Pflicht der Bürger*innen, ebenso wie die Möglichkeit des schnellen Zugangs zu Behandlungsmöglichkeiten im Falle einer Krebsdiagnose.

Onkologische Therapien

Die Behandlung einer onkologischen Erkrankung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • der Art des Tumors
  • dem betroffenen Organ
  • dem Stadium der Krankheit
  • dem Alter des Patienten
  • eventuell anderer Erkrankungen.

 

Sie umfasst verschiedene Ansätze:

  • chirurgisch
  • radiotherapeutisch
  • chemotherapeutisch
  • hormonell
  • zellulär.

Die Auswirkungen von Krebstherapien auf die Haut

Der Verlauf der Bandlung ist in der Regel langwierig und heikel und leider oft mit Nebenwirkungen verbunden, die verschiedene Organe betreffen. Auch die Haut kann unter den Nebenwirkungen einer Krebstherapie leiden.

    Bei einer Strahlentherapie können Symptome auftreten, wie:

    • Xerose
    • Hautschuppung
    • Juckreiz
    • Rötungen
    • Bläschen.

     

    Man spricht in diesem Fall von einer Radiodermatitis. Bei dieser Form der Therapie wird der Tumor direkt mit einer präzisen Strahlendosis bestrahlt, um die DNA der Tumorzellen zu schädigen und ihr Wachstum zu stoppen. Ein Teil dieser Strahlung kann jedoch auch gesundes Gewebe schädigen. Vor allem die Haut, die sich zwischen der Strahlung und dem zu behandelnden Organ befindet, ist immer betroffen. Ihre mögliche Reaktion reicht von einem leichten Erythem bis hin zu einer Abschuppung und/oder Geschwüren.

    Unter normalen Bedingungen ist die Haut in der Lage, sich durch Proliferation und Differenzierung neuer Zellen aus der Basalschicht selbst zu regenerieren. Eine wiederholte Exposition gegenüber ionisierender Strahlung führt jedoch zu einem Ungleichgewicht zwischen der Schädigung der Haut und ihrer Fähigkeit, sich zu regenerieren. Die Bestrahlung verursacht nicht nur eine akute Reaktion, sondern führt auch dazu, dass die Haut an der behandelten Stelle dünner und empfindlicher wird. Ferner werden die Talg- und Schweißdrüsen geschädigt, die normalerweise mit ihren Sekreten zur Gesunderhaltung der Haut beitragen.

      Auch Medikamente, die während einer Chemotherapie eingenommen werden, können zu: 

      • Xerose
      • Hautschuppung
      • und Pigmentveränderungen

       führen.

       Obwohl diese Hautbeschwerden in den meisten Fällen nicht gravierend sind, können sie das körperliche und geistige Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigen – vor allem, wenn sie an sichtbaren Stellen wie dem Gesicht auftreten.

      Hautpflege während einer Krebstherapie

      Im Falle einer Krebstherapie ist es daher wichtig, der Hautpflege vor, während und nach der Behandlung besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

      Reinigung der Haut während der Krebsbehandlung

      Um die Haut nicht noch mehr zu belasten, sollte schon bei der täglichen Reinigung aufgepasst werden. Es ist ratsam, langes Baden zu vermeiden und lieber schnell zu duschen, wobei das Wasser nicht zu heiß sein sollte. Zudem ist es wichtig, ein hautschonendes (ölhaltiges) Produkt  zu verwenden, das die Haut sanft vom Schmutz befreit, ohne sie weiter zu schädigen, wie es bei zu aggressiven schaumbildenden Reinigungsprodukten der Fall sein kann. Und beim Abtrocknen gilt: Nicht reiben, sondern sanft abtupfen.

      Tipps für jeden Tag

      Im Alltag helfen eine Reihe von einfachen Tipps, wie keine Parfüms oder andere alkoholhaltige Produkte auf die behandelten Stellen aufzutragen, sich nicht der Sonne auszusetzen und extreme Temperaturschwankungen zu vermeiden. Außerdem ist es besser, natürliche Textilien, z. B. aus Baumwolle, zu tragen, welche die Haut atmen lassen, und Wolle oder synthetische Textilien so weit wie möglich zu vermeiden.

      Kosmetika und Hautpflege während einer Krebsbehandlung

        Die Wahl eines kosmetischen Mittels für die Haut sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Um die Integrität der Haut zu begünstigen und ihren Regenerationsprozess zu unterstützen, kann in der Regel eine rückfettende Creme auf der Basis von Epidermislipiden angewendet werden, die folgende Inhaltsstoffe enthält:

        • Ceramide
        • Cholesterin
        • und Fettsäuren.

         

        Diese Moleküle sind der „Zement“ in einer gesunden Hautbarriere, der die Korneozyten, die „Ziegelsteine“, geordnet zusammenhält.

        Eine rückfettende Creme versorgt die Haut mit diesen wichtigen Epidermislipiden und baut damit die Hautbarriere wieder auf. Zudem bildet sie einen Schutzfilm, der sie vor äußeren Einflüssen schützt und ihre Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren, unterstützt.

        Die Anwendung einer rückfettenden Pflege vor, während und nach einer Strahlen- und/oder Chemotherapie kann daher helfen, unerwünschte Therapienebenwirkungen zu vermeiden. Auf jeden Fall ist es wichtig, die Anweisungen des Arztes hinsichtlich des Zeitpunkts der Anwendung in Bezug auf die Behandlungstermine zu beachten.

         

        Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen keinen ärztlichen Rat darstellen. Wenden Sie sich für eine professionelle Einschätzung daher gerne an eine Dermatologin oder einen Dermatologen.